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DIE HS OSNABRÜCK ALS STARTPUNKT FÜR START-UPS | ROLE MODELS

 

START-UP-IDEEN UND HOCHSCHUL-START-UPS | BEISPIELHAFTE ERFOLGSGESCHICHTEN

 

Die Beispiele für potenzielle Gründungsteams sowie Teams mit Mitgliedern der Hochschule Osnabrück, die ihre innovativen Ideen bereits in die Tat umgesetzt haben, sind zahlreich. Auf dieser Seite erhalten Sie einen Einblick in verschiedene Start-up-Ideen und Hochschul-Start-ups, die sich bereits erfolgreich am Markt etabliert haben. Die Beispiele zeigen, dass Gründungen aus den Osnabrücker Hochschulen Innovationstreiber für die Region sind und ein wichtiger Weg für den Transfer von wissenschaftlichem Know-how in die regionale Wirtschaft in der Region Osnabrück-Lingen.

Die Idee

Der Hochschulabsolvent Tim Niekamp entwickelt mit seinem Start-up VisioLab ein Kamerasystem, das Speisen und Getränke in Mensen erkennt und digital verarbeitet. Mit seiner Idee gewann er jetzt den Ideenwettbewerb des Gründungsservice der Osnabrücker Hochschulen.

Ein viel bekanntes Szenario: Lange Anstehzeiten an den Kassen von Mensen und Kantinen aufgrund von Personalmangel. Um dieses Problem zu beheben, hat Hochschulabsolvent Tim Niekamp mit seinem Start-up VisioLab ein Kamerasystem entwickelt, das die Gerichte auf den Tabletts in Mensen und Kantinen erkennt und gleichzeitig mit einem Bezahlsystem verknüpft ist. Für diese Idee wurde er jetzt beim Ideenwettbewerb des Gründungsservice der Osnabrücker Hochschulen mit dem ersten Platz ausgezeichnet, der mit 1000 Euro dotiert ist.

Die Umsetzung

In der Praxis sieht das dann so aus: Die Kundin bzw. der Kunde stellt sein Essenstablett unter das Kamerasystem, welches ein Foto vom Tablett erstellt. Der Algorithmus verarbeitet nun im Hintergrund die Bilddaten und erkennt so, welche Speisen und Getränke sich auf dem Tablett befinden und wie viel sie jeweils kosten. Abschließend zahlt die Kundin oder der Kunde mit seiner Karte.

Bevor VisioLab im Markt eingeführt werden kann, muss der Algorithmus noch lernen und mit möglichst vielen Daten, also Bildmaterial, gefüttert werden. Dafür stehen aktuell zwei Prototypen in der Mensa am Campus Westerberg und fotografieren täglich zahlreiche Gerichte.

Film zum Start-up VisioLab

Die Idee

Der RegioShopper ist eine gekühlte Packstation, die Lebensmittellieferdiensten die Infrastruktur bereitstellt, um schnell, frisch und effizient frische Produkte ausliefern zu können. In Ballungszentren und an logistischen Knotenpunkten werden die RegioShopper platziert, in die die Einkäufe der Kunden geliefert werden können. Die Lebensmittel werden dort frisch gehalten und der Kunde kann seinen Einkauf ganz bequem, z.B. auf dem Rückweg von der Arbeit, kontaktlos dort abholen und muss so bei der Anlieferung nicht zu Hause sein. Das Problem der letzten Meile wird stark reduziert, da viele Bestellungen an einem einzigen Ort ausgeliefert werden können. Die Zeitersparnis für die Lieferdienste ist enorm, sodass mehr Kunden in einer kürzeren Zeit bedient werden können, was eine kürzere Lieferzeit ermöglicht.

Die Idee

Die Farmerscent GmbH entwickelt ein Produkt für die Nutztierhaltung. Das Produkt „AeroDiff“ bietet Landwirten die Möglichkeit, das Tierverhalten und die Tiergesundheit positiv zu beeinflussen. Hierfür arbeitet die Farmerscent GmbH mit phytogenen Wirkstoffen, die durch einen Diffusor im Stall verteilt werden und den Kern des Produktes darstellen. „Die Entwicklung und Vermarktung von Hardware-Lösungen stellen junge Unternehmen vor große Herausforderungen. Insbesondere in der Entwicklung der Agrarbranche nehmen sie jedoch eine zentrale Rolle ein und helfen, die Herausforderungen der Branche zu lösen“, erklärt Victor gr. Macke, Mitgründer der Farmerscent GmbH und Student der Hochschule Osnabrück.

Ergebnisse sollen anderen Gründern im Agrarbereich helfen

Karin Schnitker, Professorin für Unternehmensführung, Entrepreneurship und Innovationsmanagement, begleitet seitens der Hochschule Osnabrück das Forschungsprojekt wissenschaftlich. Durch ihren akademischen Hintergrund besitzt sie die nötige Erfahrung, um die Forschungsergebnisse praxisorientiert zu validieren. Im Projekt wird eine Markteinführungsstrategie in verschiedene Themenschwerpunkte, wie beispielsweise Online- und Offline-Marketing, Vertriebskanäle und Alleinstellungsmerkmale unterteilt. Hierbei erfolgt eine fortlaufende Evaluation der Resultate aus dem Forschungsprojekt und eine daraus resultierende Anpassung der Marketingstrategie. Die Ergebnisse des Projektes werden in einem Bericht zusammengefasst, der anderen Gründern im Agrarbereich einen möglichen Weg zur erfolgreichen Markteinführung ihres Produktes darstellen kann. Durch die Forschungsergebnisse können Eintrittsbarrieren und Failure Rates gesenkt werden.

Durch die regelmäßige Betreuung von gezielt ausgerichteten Forschungsprojekten für Startups, sog. ForschungsprojekteSU, fördert die Hochschule Osnabrück den Gründergeist von Studierenden und trägt zur Entwicklung des Wirtschaftsstandortes bei. Dies soll sich positiv auf verschiedene Neugründungen auch in der Agrarbranche auswirken, weil Erfolgsgeschichten andere Studierende, Praktiker und Forscher für Gründungsaktivitäten sensibilisieren und diese zum Teil dadurch befähigt werden.  Durch die Finanzierung dieses Projektes unterstützt die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft den Innovationsprozess der heimischen Landwirtschaft und schafft somit Perspektiven.

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Die Idee des Start-ups Clap (Heute: Moduco) ist die Automatisierung von industriellen Anlagen. Moduco bewertet den Einsatz neuer Technologien in der Produktion und integriert diese in die unternehmenseigenen Abläufe. Hierbei können vom Start-up einzelne Produktions-Plug-Ins oder komplete Fertigungssysteme geplant werden.

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Einen nachhaltigen Digitalisierungsplan zu entwickeln, ist gerade in komplexen Organisationen wie Krankenhäusern ein schwieriges Unterfangen. Mit ihrem innovativen, webbasierten Managementtool InnGo (Innovation Go) bietet ein junges Gründungsteam, hervorgegangen aus der Hochschule Osnabrück, Unterstützung.

Nur etwa ein Drittel der Krankenhäuser in Deutschland verfolgen eine ganzheitliche und langfristige Digitalisierungsstrategie. Das zeigt der jüngste IT-Report Gesundheitswesen der Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen (IGW) an der Hochschule Osnabrück. Zugleich hat die Corona-Pandemie den Blick dafür geschärft, wie vielfältig die Digitalisierungspotenziale in der Versorgung von Patientinnen und Patienten sind. Im Oktober 2020 ist auch in diesem Zusammenhang das Krankenhaus-Zukunftsgesetz in Kraft getreten. Mit einem Gesamtvolumen von mehr als vier Milliarden Euro soll es nicht zuletzt dazu dienen, der Digitalisierung der Krankenhäuser einen großen Schub zu geben.

Die Idee

„Die Gründungsidee begann mit meiner Masterarbeit an der Hochschule Osnabrück, die ich in der Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen von Prof. Dr. Ursula Hübner geschrieben habe“, berichtet Lena Frommer vom InnGo Team. „Ich habe damals als wissenschaftliche Hilfskraft in einem von Dr. Jan-David Liebe geleiteten Projekt mit dem Geschäftsbereich IT des Universitätsklinikums Münster und anderen Kliniken gearbeitet.“ Im Zuge des Projekts und ihrer Masterarbeit entwickelte die Absolventin einen Katalog mit mehr als 400 klinischen und pflegerischen Digitalisierungszielen. Konkrete Beispiele:  Patientinnen und Patienten können eine Anamnese digital von zu Hause aus durchführen, Fehlmedikationen werden systematisch überprüft und eine entsprechende Warnung wird ausgegeben oder aber QR-Codes können für die Identifizierung von Patienten genutzt werden.

„Hierauf aufbauend können IT-Verantwortliche schnell erfassen, wo einzelne Bereiche in der Digitalisierungsstrategie stehen und wo sie sich künftig weiterentwickeln wollen“, erklärt Lucas Jacobs, weiteres Mitglied im Team. Das sei entscheidend: „InnGo schafft es, eine komplexe Gemengelage schnell zu erfassen und handlungsleitend aufzubereiten.“ Dabei sei InnGo viel mehr als ein Projektmanagement-Tool. „Für mich ist InnGo ein Dolmetscher, der zwei Welten zusammenbringt – die Welt der Fachexpertise und die Welt der IT-Expertise“, ergänzt Anna Frommer, die für die IT und das Design des Systems zuständig ist.

Weitere Informationen zu InnGo

Das Start-up Bugfoundation GmbH hat im April 2018 erfolgreich Deutschlands ersten Insektenburger auf den Markt gebracht. Gemeinsam haben die Hochschule Osnabrück und Gründer Baris Özel, der an der Hochschule Betriebswirtschaft studiert hat, in den letzten zwei Jahren in einem Forschungsprojekt ihre Markteintrittsstrategie analysiert und nun den daraus resultierenden Forschungsbericht vorgestellt. Hierbei wurden zahlreiche Empfehlungen herausgearbeitet, die zukünftig weiteren Start-ups aus der sogenannten Novel Food-Branche helfen sollen.

Zum Start des Projekts im Herbst 2018 gab es keine wissenschaftliche Literatur oder Fallstudien, die sich mit der erfolgreichen Einführung und Vermarktung von Novel Foods beschäftigten. Um diese Lücke zu füllen, erarbeitete das Team zahlreiche Erkenntnisse in den Bereichen Produkt, Preis, Distribution, Kommunikation und Prozess. Durch die Zusammenarbeit mit der Hochschule Osnabrück konnten wir verschiedene Markteintrittstaktiken in der Praxis testen, im wissenschaftlichen Kontext auswerten und letztlich weiterentwickeln. Ein Beispiel hierfür: Im Rahmen der Produktentwicklung standen wir vor der Entscheidung ein neues Produkt zur Marktreife zu bringen oder ein Bestehendes weiterzuentwickeln. Als Start-up muss man die zur Verfügung stehenden Ressourcen bündeln und sinnvoll einsetzen. Nach Durchführung einer umfangreichen Potentialanalyse haben wir uns für die Weiterentwicklung des Insektenburgers entschieden”, erläutert Max Kultscher, Business Development Manager und organisatorischer Projektleiter.

Das Forschungsprojekt der Hochschule Osnabrück und der Bugfoundation GmbH ist der Auftakt von inzwischen mehreren Projekten, in denen Start-ups aus der Lebensmittelbranche wissenschaftlich begleitet werden. Für die Studierenden ergibt sich dadurch die Möglichkeit, in die Gründungs-Aura einzutauchen.

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Die Gründer

Lambus wurde 2018 von Hans Knöchel - CEO, Anja Niehoff - CPO, Leon Braun - CTO, Niklas Kling – CFO, Torben Pretzel und Hendrik Scherer gegründet. So viele Co-Founder:innen sind recht ungewöhnlich, aber auf diese Weise hatten wir von Anfang an alle wichtigen Kompetenzen mit an Bord.

Lambus hat seinen Hauptsitz in Osnabrück und beschäftigt mittlerweile 10 feste Mitarbeiter:innen sowie 4 Freelancer:innen.

Die Idee

Wir alle wissen, dass das Reisen mit mehreren Personen wie Freund:innen oder Familie schnell stressig werden kann. Vor allem, wenn man selbst die verantwortliche Person ist. Wann geht der Flug nochmal? Wer schuldet wem was? Und wo ist die Buchungsbestätigung vom Hotel? 

Lambus löst all diese Probleme und bietet wie ein "Schweizer Taschenmesser" zahlreiche nützliche Funktionen (z.B. die Verwaltung von Dokumenten, Reisekosten und Fotos) auf nur einer Plattform. Nutzer:innen können ihre eigene Reise mit Hilfe der interaktiven Karte zusammenstellen und haben dank der Reiseroute, der Planung in Echtzeit und der Benachrichtigung bei Änderungen jederzeit den Überblick. Unser Algorithmus erlaubt es uns auch, unseren Nutzer:innen in Zukunft handverlesene Reisen vorzuschlagen und ihnen so die beste individuelle Erfahrung zu bieten.

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Die Idee

Die Bitnamic GmbH wurde 2015 von den beiden Studienkollegen Rolf Behrens und Alexei Kolesnikow gegründet. Gemeinsam mit ihrem Team entwickeln und vertreiben sie das Produkt bitnamic CONNECT, mit dem Industrieunternehmen Service und Wartung digitalisieren können – Stichwort Industrie 4.0.

Hauptbestandteil von bitnamic CONNECT ist Remote Maintenance, eine Smart-Service-Softwarelösung, über die sich Mitarbeiter vor Ort und externe Experten audiovisuell verbinden können. So lassen sich Stillstandzeiten von Maschinen verkürzen, hohe Reisekosten vermeiden und Kundenbindungen stärken.  Mit ihrem selbstentwickelten System „VIOS“ ermöglicht das Unternehmen mobile, weltweite Zusammenarbeit in der Wartung von komplexen Maschinen, wie Landmaschinen oder Flugzeugen.

Die Idee der Jungunternehmer ist genial einfach: Sie verbinden Wartungsfachleute in Firmen mit Einsatzkräften auf dem Feld oder in der Flugkabine per Internet. Die Software „made in Osnabrück“ funktioniert mit handelsüblicher Hardware, wodurch keine teuren Spezialanschaffungen notwendig sind. Auch Apps für mobile Endgeräte sind bereits verfügbar. Das System entspricht den höchsten Sicherheitsstandards und verwendet nur verschlüsselte Datenübertragungen. Zudem wurde es für den Einsatz im Mobilfunknetz optimiert und garantiert eine hohe Sprach- und Bildqualität.

Ein Beispiel: Gibt es ein Problem mit einem Kartoffelroder, startet der Landwirt über sein Smartphone direkt vom Feld die VIOS-App. So erhält er eine Video- und Audioverbindung zu einem Spezialisten, der nun Einblick in den Problemfall erhält. Zusätzlich stehen weitere Funktionen für die Wartung zur Verfügung – wie das Erstellen von Schnappschüssen, PC- und Messgeräte-Fernsteuerung oder auch  Hinzunahme mehrerer Videoquellen. Ist ein Fehler komplexer, kann er oft nur im Team behoben werden: Dann können bis zu zehn Fachleute in einer Gruppenkonferenz arbeiten. Die Zeit für die Anreise der Experten entfällt, und in der Landwirtschaft gilt es genauso wie in der Fliegerei: Zeit ist Geld. 

 

Entwickelt und erprobt wurde das System an der Hochschule Osnabrück. Wie viele Master-Studierende der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik, arbeiteten auch die Bitnamic-Gründer neben ihrem Studium in einem Forschungsprojekt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Clemens Westerkamp entwickelte das Team das sog. „Online Maintenance Assistance“-System. Der   Kooperationspartner, die Airbus Operations GmbH aus Bremen, konnte damit die Flugzeugwartung dank der Online-Expertenunterstützung massiv verbessern. Im Projekt entstanden nicht nur die Masterarbeiten der Geschäftspartner in spe, sondern auch mehr als zehn weitere Abschlussarbeiten, deren Zweitbetreuer Behrens und Kolesnikow häufig selbst waren.

Trotz der anstrengenden Zeit im Studium und im Projekt verloren sie ihr großes Ziel, die Gründung der eigenen Firma, nie aus den Augen. Sie absolvierten das Seminarprogramm des Gründungsservice der Osnabrücker Hochschulen und gewannen 2013 sogar dessen Ideenwettbewerb. Dann bewarben sich die zwei Informatiker um Gründerstipendien im Programm „Exist“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie – und waren auch hier erfolgreich. Für ein Jahr erhalten nun alle drei Teammitglieder ein monatliches Stipendium; dazu kommen Sachmittel. 

Und noch einen Trumpf haben die jungen Unternehmer: Ideelle Unterstützung ihres Mentors Prof. Westerkamp, der viele Erfahrungen und Kontakte sowohl in der Agrartechnik als auch in der Flugzeugbranche hat. Westerkamp lobt „das sehr leistungsfähige und dabei sehr einfach zu bedienende Produkt“, das die Gründer über viele Jahre entwickelt haben. „Ich bin sicher, dass sie auch in weiteren Branchen mit ihrem flexiblen und mobilen Service-Werkzeug Erfolg haben werden“, so der Informatik-Professor

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